Nicht zuletzt aufgrund der kommenden Gesetzesänderungen zu Juni 2025 (Stichwort BFSGV: Verordnung zum Barrierefreiheitsstärkungsgesetz) gibt es einige Nachfragen zum Thema Barrierefreiheit (englisch: accessibility, abgekürzt als sogenanntes Numeronym: a11y).
Unter digitaler Barrierefreiheit versteht man im allgemeinen den Zustand eines digitalen Angebots (hier zum Beispiel eine Website), der allen Interessierten den Zugang und die Nutzung ohne Einschränkung ermöglicht. Da dies, gemessen an der hohen Zahl an möglichen Einschränkungen und einer schier unendlichen Zahl an Kombinationen daraus, praktisch unmöglich ist, spricht man an dieser Stelle auch gerne von Barrierearmut. Wir möchten uns mit dieser Barrierearmut dem Idealzustand Barrierefreiheit so gut wie möglich annähern.
Ich möchte an dieser Stelle Links sammeln, die Antworten auf einige Fragen geben können. Dabei handelt es sich um allgemeines zur digitalen Barrierefreiheit und um Informationen zu den Gesetzesänderungen selbst, zu relevanten Richtlinien, aber auch zu Prinzipien, Tools & Workflows, die ich bei Audits und im Consulting zum Thema Barrierefreiheit nutze.
Disclaimer: ich gebe ausdrücklich keine Rechtsberatung. Auch wenn ich die relevanten Gesetzestexte kenne und regelmäßig studiere, fehlt mir schlicht das juristische Wissen, um rechtskräftige Aussagen zu treffen. Das Teilen von Gesetzen und Gesetzestexten ist demnach rein informativ und maximal als erster Anhaltspunkt für eigene Recherchen zu verstehen. Für rechtskräftige Aussagen ist der Gang zum Anwalt unabdingbar.
Die WCAG (Web Content Accessibility Guidelines) werden vom W3C (World Wide Web Consortium) bereitgestellt und bilden die Grundlage für die meisten nationalen und internationalen Gesetze zum Thema Barrierefreiheit. Die Version 2.2 ist die aktuell empfohlene Version. Die Nachfolge-Version 3.0 befindet sich in den allerersten Entwürfen und Diskussionen.
In den WCAG gibt es sogenannte Erfolgskriterien, die zu erfüllen sind, um eine Konformität sicherzustellen. Es gibt unterschiedliche Level an Konformität (A, AA, AAA). Sind alle Kriterien eines Levels erfüllt, ist der entsprechende Inhalt nach diesem Level WCAG-konform. (Achtung: das bedeutet auch, dass bei Nichterfüllen eines einzigen Kriteriums, die Konformität nicht gegeben ist (s. § 5.2.1 WCAG 2.2))
Understanding Docs mit weiterführenden Informationen zu einzelnen Kriterien und Techniken
WCAG-EM für die Erstellung von standardisierten Reportings
WCAG-Kriterien bei Gehirngerecht.digital als “Überblick und Nachschlagewerk der WCAG 2.2-Kriterien (A & AA) in Kombination mit den Prüfschritten der BITV” (Barrierefreie-Informationstechnik-Verordnung) in deutscher Sprache
Die BFSGV (Verordnung zum Barrierefreiheitsstärkungsgesetz) tritt am 28. Juni 2025 in Kraft (§ 22 BFSGV). Sie setzt das BFSG (Barrierefreiheitsstärkungsgesetz) um, welches wiederum eine EU-Richtlinie umsetzt, die in der Europäischen Norm EN 301 549 beschrieben wird. In dieser Norm werden die oben genannten WCAG referenziert, deren Einhaltung zu barrierefreien (nicht nur digitalen) Inhalten führen sollen.
Mit all diesen Gesetzes-Sprüngen bleibt in der Essenz: Das BFSG wird durch die Einhaltung der WCAG erfüllt. Basis sind die WCAG Erfolgskriterien der Konformitäts-Level A & AA. Hier gibt es mehr Informationen zu den WCAG.
BFSG (Barrierefreiheitsstärkungsgesetz)
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